Auf der anderen Seite vom Pferd fallen

 

 

Führungskräfte, auch die gestandenen, tun sich gelegentlich schwer,  unangenehme Wahrheiten zu sagen.

Zum Beispiel einem langjährigen, verdienstvollen Mitarbeiter in einer Schlüsselposition zu sagen, dass seine Leistung zu den veränderten Anforderungen nicht mehr passen, dass er sich mit verändern muss, um den Erfolg des Ganzen zu sichern. Damit ist diese Führungskraft nicht allein, auch Kollegen und der Chefchef greifen das heisse Eisen nicht auf und bleiben in der Deckung. Der im Unternehmen richtigerweise formulierte Anspruch des wertschätzenden Umgangs wird so unsinnig interpretiert. Dabei wird der  Aspekt des Ernstnehmens, der auch zur Wertschätzung des Gegenübers gehört, in diesem Fall Leistung und Veränderungsbereitschaft abzuverlangen, vernachlässigt.

Das passiert nun gerade in einer Organisation in der – so war zu hören – vor noch nicht all zu langer Zeit Führung by Dezibel praktiziert wurde und Mitarbeiter und Führungskräfte in Konferenzen öffentlich runtergeputzt wurden. Die sinnvolle Überwindung dieses unproduktiven Führungsstil führt offenbar zu nächsten Übertreibung.

Auf der anderen Seite vom Pferd gefallen, ist auch nicht geritten

beschreibt Bernd Schmid treffend solche Phänomene. In diesem Fall war für die Beteiligten dieses von mir oft herangezogene Zitat sehr hilfreich um einen Blick von außen auf das Geschehen zu bekommen und so Handlungsmöglichkeiten zu erweitern.

Für das Wahrnehmen von Verantwortung gegenüber Mitarbeitern hätte Bernd Schmid auch noch etwas auf Lager:

Man muss verantworten, was man tut, aber auch was man unterlässt.

 

©2024  Antje Wilmink

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